Weichere Mausbeschleunigung ab Xorg 1.7

Seit Xorg 1.7 werden die Bewegungen der Maus „vorhersehbarer“ berechnet und in Zeigerbewegungen auf dem Bildschirm umgesetzt, was vor allem das „über das Ziel hinausschießen“ des Mauszeigers bei Systemen unter Last beheben soll. Einhergehend gibt es ein neues empfohlenes Beschleunigungsprofil, welches allerdings noch nicht Standard ist, aber schon getestet werden kann. Dieses Profil läßt sich mit dem „xinput“-Programm oder auch per Hal-Konfiguration aktivieren. Ich habe es bei mir per Hal-Konfiguration aktiviert:

$ cd /etc/hal/fdi/policy

$ ls *.fdi
10-ntfs3g.fdi 10-ntfs-policy.fdi 30-x11-input.fdi

$ sudo vi 30-x11-input.fdi
<?xml version="1.0" encoding="utf-8"?>
<deviceinfo version="0.2">
<match key="info.capabilities" contains="input.mouse">
<merge key="input.x11_driver" type="string">evdev</merge>
<merge key="input.x11_options.AccelerationProfile" type="string">2</merge>
</match>
<match key="info.capabilities" contains="input.keys">
<merge key="input.xkb.layout" type="string">de</merge>
<merge key="input.xkb.variant" type="string">deadgraveacute</merge>
<merge key="input.xkb.options" type="string">compose:rwin</merge>
<merge key="input.xkb.autorepeat" type="string">500 30</merge>
</match>
</deviceinfo>

Interessant ist hier die Zeile mit dem AccelerationProfile. Profil Nr. 2 ist hier das neue Profil. Eine gleichnamige Option kann natürlich auch direkt in die xorg.conf eingetragen werden bei dem jeweiligen Gerät. Die übrigen Zeilen legen die Konfiguration für meine Tastatur fest.

Damit ich nicht erst neu starten muß, oder um mit den Einstellungen zu experimentieren, habe ich mir xinput installiert, und dort zunächst das Gerät gesucht:

$ sudo emerge -ua xinput
$ xinput list
⎡ Virtual core pointer id=2 [master pointer (3)]
⎜ ↳ Virtual core XTEST pointer id=4 [slave pointer (2)]
⎜ ↳ HID 046a:0027 id=6 [slave pointer (2)]
⎜ ↳ HID 046a:0027 id=7 [slave pointer (2)]
⎜ ↳ Logitech USB Optical Mouse id=9 [slave pointer (2)]
⎣ Virtual core keyboard id=3 [master keyboard (2)]
↳ Virtual core XTEST keyboard id=5 [slave keyboard (3)]
↳ HID 046a:0027 id=8 [slave keyboard (3)]
↳ Power Button id=10 [slave keyboard (3)]
↳ Power Button id=11 [slave keyboard (3)]

$ xinput list-props "Logitech USB Optical Mouse"
Device 'Logitech USB Optical Mouse':
Device Enabled (115): 1
Device Accel Profile (234): 0
Device Accel Constant Deceleration (235): 1.000000
...

$ xinput set-prop "Logitech USB Optical Mouse" "Device Accel Profile" 2

Vermutlich sollte man anschließend die Mausbeschleunigung wieder ein wenig zurücknehmen, falls man diese vorher höher gestellt hat, da der Beschleunigungseffekt nun früher und graduell einsetzt statt wie vorher ab einer gewissen Schwelle und schlagartig.

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Kaputte Menü-Effekte in KDE und andere Kosmetika

Wenn man unter KDE den 3D-Desktop oder einen Composite-Manager für dynamische Schatten, Transparenz-Effekte und ein- und ausblendende Fenster in Echtzeit verwendet, hat man möglicherweise Animationsartefakte. Unter KDE-Menüs können doppelte Schatten erscheinen, der Hintergrund von Menüs ist vollständig durchsichtig oder mit bunten Farben zerwürfelt, das Auf- und Abblenden von Popups und Menüs flackert? Das läßt sich ganz einfach beheben. Einfach das Kontrollzentrum öffnen, in den Ordner „Erscheinungsbild“ > „Stil“ > „Effekte“ wechseln und das Häkchen vor „Oberflächen-Effekte aktivieren“ entfernen. Deaktivieren einzelner Effekte oder Umschalten auf „Animieren“ hilft nur scheinbar – es muß ganz aus. Diese Funktion übernimmt ja nun der Composite-Manager – und wenn sowohl dieser als auch die KDE-Effekte aktiviert sind, kommen die sich nur ständig in die Quere. Falls man den KDE-eigenen Composite-Manager verwendet, kann man diese Einstellungen dafür unter „Arbeitsfläche“ > „Fenstereigenschaften“ > „Transparenz“ vornehmen. Achtung, auch hier gilt: „Transparenz/Schatten“ nur aktivieren, wenn nicht bereits ein Manager dafür läuft (z.B. Compiz).

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